
Die Erstellung eines Seniorenplans ist Teil eines komplexen Planungsprozesses, der nur dann wirksam ist und praktische Relevanz bekommt, wenn neben Vertretern der Verwaltung auch Interessenvertretungen von Senioren, Anbieter und Dienstleister beteiligt sind. Die Genannten sollen bei der Begleitung des Planungsprozesses und der Diskussion der Ergebnisse in geeigneter Form einbezogen werden.
Der Seniorenplan wird von der Stadt Pforzheim und vom Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) gemeinsam erarbeitet. Die Stadt übernimmt die Federführung im Planungsprozess. Ihre Aufgabe ist es, Inhalte und Ausgestaltung der Planung zu bestimmen und den Planungsprozess zu koordinieren.
Arbeitsschritte

Der Planungsprozess ist dabei in verschiedene und aufeinander aufbauende Arbeitsschritte gegliedert:
- Eintauchen in die Situation vor Ort: In diesem Schritt werden alle relevanten Daten gesammelt, welche die konkrete Situation vor Ort beschreiben.
- Informationsgewinnung: Dieser Schritt umfasst sowohl quantitative Erhebungen wie auch die Auswertung statistischer Daten.
- Herausforderungen identifizieren: Im Rahmen von Fachgesprächen werden durch die lokalen Experten die dringlichsten thematischen Herausforderungen benannt.
- Handlungsempfehlungen entwickeln: Aufbauend auf den benannten Herausforderungen werden Handlungsempfehlungen generiert.
- Handlungsempfehlungen abstimmen: In den regelmäßigen Sitzungen des Begleitkreises werden die entwickelten Handlungsempfehlungen gemeinsam diskutiert und abgestimmt.
- Nach Beendigung des Planungsprozesses erfolgt die Vorstellung des Berichts.

Die Situationsbeschreibung, Informationsgewinnung und Identifikation von Herausforderungen erfolgt im Rahmen verschiedener Datenanalysen und Gesprächsrunden.
Neben der Durchführung lokaler Fachgespräche mit Akteuren im Pflegebereich werden drei schriftliche Erhebungen durchgeführt: jeweils eine Erhebung bei den ambulanten Pflegediensten (u.a. werden die aktuelle Anzahl der Kunden sowie die zukünftige Entwicklung abgefragt), den (teil)stationären Einrichtungen (Anzahl und Merkmale der Bewohner und Kunden) sowie den Ortschaften und Bezirken (zur Bewertung stehen u.a.die seniorengerechte Infrastruktur sowie lokale Beratungsangebote).
Die Darstellung der demografischen Entwicklung, die Beschreibung der Lebenssituation älterer Menschen im Stadtkreis Pforzheim, die Entwicklung der Zahl der Pflegebedürftigen und die voraussichtliche Entwicklung der Bevölkerung und der pflegebedürftigen Menschen sind wichtige Voraussetzungen für eine zukunftsweisende Planung. Grundlage dafür sind die Daten aus der amtlichen Statistik, vor allem die Bevölkerungs- und Pflegestatistik und die aktuelle Bevölkerungsvorausrechnung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg.
In sieben angedachten themenbezogenen Fachgesprächen werden örtliche Experten zu den entsprechenden Themen Informationen über die Situation in der Stadt Pforzheim geben. Zusätzlich werden fünf Fachgespräche in den Ortschaften der Stadt Pforzheim und drei Fachgespräche in ausgewählten Stadtbezirken für eine sozialräumliche Bewertung der Situation in der Stadt Pforzheim durchgeführt. Diese Informationen fließen in die Seniorenplanung ein.
Der gesamte Prozess wird dabei durch einen Begleitkreis unterstützt.